My Novel

Ein Auszug aus meinem eigenen Buch. Is nich jedermanns Genre, aber hoffe es gefällt euch trotzdem^^.

Fabrelonia

 

Der Angriff

 

 

Fabrelonia

Nördliches Ringgebirge

Große Pforte

1045 nach Kaskus, Spätwinter

 

 

Schnee rieselte aus der dunklen, trüben Wolkendecke. Die Große Pforte lag still und ruhig da.

Die sieben Wehrgänge waren zwischen zwei Bergen von Zwergenhand erbaut worden, ungefähr zwanzig Meter hoch und einige Meter dick. Die neun Türme, welche die Wehrgänge trennten, standen groß und mächtig da. Hier hatte einst Kaskus der Starke mit einer Garnison aus nur 200 Mannen eine Übermacht aus grünhäutigen Orks, schweren Trollen und Ogern, die für ihre Größe doch sehr flink waren, erfolgreich zurückgeschlagen, wodurch Fabrelonia gerettet wurde.

Die Menschen, Elben und Zwerge liefen auf ihren Wehrgängen hin und her, hie und da rieb ein Mensch sein Schwert mit Fett ein, damit es nicht rostete oder ein Zwerg polierte seine Axt. Ein Elbenoffizier namens Terenon ging gerade zu einem eisernen Suppentopf. Er hatte einen ebenmäßigen Kopf mit blauen Augen und blonde Haare, die über seine Schultern reichten. Seine spitzen Ohren ragten aus den Haaren heraus. Der schmale Körper des Elben trug die Last einer silbern schimmernden Rüstung, die mit Elbenrunen verziert war. An seinem Gürtel glänzte ein Schwert und auf seinem Rücken war ein Schild befestigt. Er nahm eine Kelle und schöpfte sich die dampfende Suppe in seinen Teller. An dem Topf saßen außer ihm noch zwei andere Offiziere. Einer der Menschen und einer der Zwerge. Der Offizier der Zwerge hatte eine wilde, rötliche Haarpracht, einen dazu passenden Bart, ein dickes Kettenhemd und auf seinem Rücken blinkte eine zweischneidige Axt. Der blondhaarige Menschenoffizier trug einen Harnisch, einen Helm mit einer Feder und ein Schwert. Zudem hatte er eine Armbrust, wo er gerade eine neue Sehne einspannte.

Der Zwergenoffizier namens Targrog fing an zu sprechen: „Mir ist langweilig. Es gab schon seit zwei Wochen keinen Angriff mehr."

„Vielleicht sammeln sie ihre Truppen für eine größere Schlacht", meinte der Offizier der Menschen, während er an seiner Armbrust herumhantierte. „In dem Fall wird es eine sehr große Schlacht!" rief der Zwerg aufgeregt und seine braunen Augen leuchteten. „Normalerweise greifen die Scheusale doch ungefähr alle drei Tage an. Meine Axt hat schon lange kein grünes Blut mehr getrunken."

„Nur nicht so ungeduldig", sagte Terenon, „Sie werden schon noch kommen."

„Hoffentlich, sonst lauf ich ihnen schon mal entgegen", brummte Targrog und alle lachten. „Was für ein friedlicher Tag", dachte Terenon bei sich. Es war schon ein bisschen komisch, dass sich die Feinde nicht blicken ließen. Vielleicht legten sie eine Pause ein. Aber Terenon kümmerte es nicht besonders. Er aß und dachte über Alexandra, die Göttin der Elben nach. Sie hatte die Elben einst geschaffen, aus den Wurzeln und Blättern der Bäume. Die Elben, die starben, so hieß es, gingen zu ihr in den ewigen Wald. Dort gab es keine bösen Mächte. Bei Alexandra herrschten der Frieden und die Ruhe.

Er fragte sich auch woher das Ringgebirge wohl seinen Namen hatte. Wahrscheinlich hieß es so, weil es sich wie ein Ring um Fabrelonia zog.

Fabrelonia bestand aus zwölf Reichen. Die Menschen besaßen sechs davon. Sie alle wurden von einem einzigen König regiert. In den jeweiligen Hauptstädten der sechs Königreiche gab es auch noch Fürsten, für jedes Land einen. Sie mussten dem König gehorchen.

Die Zwerge hatten sich das Ringgebirge in vier Teile eingeteilt: Nördliches-, Östliches-, Südliches- und Westliches Ringgebirge. So hatte jeder Zwergenstamm ein eigenes Reich. Im Nördlichen Ringgebirge befand sich die Große Pforte. Im Gegensatz zu den Menschen hatten die Zwerge vier Könige: Bagrod, Herr des Nordens, Lenbard, Herr des Ostens, Grontog, Herr des Südens, und Tenric, den Herrn des Westens.

Ersteren hatte Terenon gestern getroffen, nämlich als dieser einen kleinen Kontrollgang machte.

Die Elben hingegen mussten sich mit zwei Reichen begnügen, was ihnen aber egal war. Diese Länder lagen in der Mitte von Fabrelonia, und die sechs Menschenreiche waren um sie herum gruppiert. Die Elbenreiche hießen Fantork und Ewaod und der Elbenkönig Feregon herrschte über sie. Seine Burg lag auf der Grenze der beiden Länder. Sie waren mit viel Wald gesegnet. Terenon war der festen Überzeugung, dass Alexandra die Wälder gepflanzt hatte, damit die Elben auf ewig in ihnen leben konnten.

Während er die heiße Suppe vom Teller in sich hineinlöffelte, ließ er seinen Blick in die Ferne schweifen. Er erblickte die grauen Wolken, die weißen, schneebedeckten Gipfel der Berge die die Wolken berührten und - was war das? Er sah im Norden etwas bedrohlich Schwarzes auf sie zukommen. Es war wie ein großer, dunkler Teppich der sich am Horizont ausbreitete und langsam auf sie zukroch. Terenon blickte angestrengt nach Norden. Er erschrak, als er erkannte was da auf sie zukam. Es war eine riesige Armee. Er konnte die grün- und grauhäutigen Orks, die krallenbewehrten Oger und die warzhäutigen Trolle erkennen. Die großen Trolle und die etwas kleineren Oger rollten riesige Belagerungstürme, die so hoch waren wie ihre Mauer. Sie waren mit nassen Tierfellen behangen, welche offenbar als Brandschutz dienten. Auch sah er Orks, die Katapulte schoben, und Geschöpfe, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Zum Beispiel waren da Wesen, die aussahen wie Elben, aber schwarzes Haar besaßen und dunkle Augen. In ihren Köchern steckten schwarze Pfeile und ihre Schwerter glänzten dunkel.

Terenon zog sein Schwert aus der Scheide und merkte, dass die anderen Krieger langsam auch das riesige Heer sahen, welches inzwischen auf sie zustürmte.

„Ich glaube du kriegst deine Schlacht!" sagte Terenon zu Targrog und stand auf. „Alle auf ihre Posten!", rief er den Menschen, Zwergen und Elben zu. „Genau, macht euch bereit!" rief Targrog. Die Verteidigungsgarnison postierte sich auf den Wehrgängen. Die Schützen spannten die Bögen und luden ihre Armbrüste, während die Zwerge die Äxte und Streitkolben kampfbereit erhoben. Und schon standen die Feinde vor der Großen Pforte und reckten die Hälse zur Mauer empor.

To be continued...



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